Von allen Seiten hört man Möglichkeiten, wie wir unseren Körper auf die Geburt vorbereiten können. Und ja, es gibt wirklich viele. Deswegen stelle ich Euch hier einige vor und erzähle aus der osteopathischen Sicht und meinen eigenen Erfahrungen.
Fangen wir mal auf dem Boden der Tatsachen an: Tag X - der Tag der Geburt Eures Babys wird ganz sicher auch ohne Vorbereitung eintreffen und ganz sicher wird Euer Baby auch das Licht der Welt erblicken, wenn Eure Yoni vorher nicht den warmen Duft von Heublumen geschnuppert hat. Was ich aber aus eigener Erfahrungen und mittlerweile aus vielen Begleitungen gelernt habe ist: eine Vorbereitung (wenn richtig durchgeführt) kann sich nicht negativ auf die Geburt auswirken, sondern nur positiv. Warum also nicht machen?!
Und da es mittlerweile echt viele Ideen und Möglichkeiten gibt, zeige ich Euch hier ein paar auf. Wichtig hier, die Vorbereitung soll keinen Stress bedeutet, nicht jede Maßnahme ist für jeden Menschen geeignet. Wenn ihr beim Lesen schon merkt, dass könnte mir gefallen - ja dann los!
Himbeerblätter Tee
Lust auf eine kleine Teezeremonie? Himbeerblätter lockern den Muttermund und die Beckenmuskulatur, sie wirken krampflösend und entspannen die Muskulatur des Uterus. Ihr Genuss kann wehenauslösend wirken. Also bitte erst ab der 38 SSW trinken.
Dammmassage
Die Sorge vor Dammverletzungen ist bei Frauen enorm groß. Um den Damm auf die Spannung vorzubereiten kann man ab der 34. SSW den Damm regelmäßig 5 Minuten massieren und selber das Gewebe etwas auf die Dehnung vorbereiten. Mit dem passenden Dammmassageöl (z.B. von Weleda) lässt sich dies auch schön als Vorspiel einbauen :-)
Akupunktur
Ab der 36. SSW bietet sich die geburtsvorbereitende Akupunktur an. Diese fördert die Entspannung, lockert das Gewebe, kann die Wehentätigkeit anregen und den Geburtsprozess verkürzen. Hierbei werden 1x wöchentlich 3-4 Nadeln pro Bein benutzt und für 20 Min wirken gelassen.
Louwen Diät
Keinen raffinierten Zucker, einen geringen glykämischen Index, kein Weizenmehl usw.. Im Grunde genommen geht es hierbei darum den Insulinspiegel in den letzten 4-8 Wochen vor der Geburt so gering wie möglich zu halten. Insulin dockt sich an die selben Rezeptoren wie Prostaglandin an, welches eine wichtige Rolle in der Wehenbildung spielt. Wenn also die Rezeptoren zu Beginn der Geburt durch Insulin geblockt sind, kann sich die Geburt in die Länge ziehen. Zudem wird durch einen hohen Blutzuckerspiegel auch die Schmerztoleranz verringert. Zusätzlich sehe ich deutlich, wie viel Power und Wohlbefinden Frauen mitbringen, die sich gerade am Ende der Schwangerschaft so gesund und ausgewogen ernähren.
Medjool Datteln
In einer Studie wurde gezeigt, dass die Frauen, die ab der 36. SSW täglich 6 Datteln gegessen haben, einen schnelleren Geburtsverlauf hatten und auch seltener wehenverstärkende Maßnahmen notwendig waren. Dr. Louwen sieht den Verzehr der Datteln während seiner Diät als unkritisch. Die Datteln können unverarbeitet, aber auch als Süßungsmittel in anderen Gerichten benutzt werden, Yummy!
Heublumen(dampf)bad
Heublumen wirken schmerzlindernd und fördern die Durchblutung. Für ein Heublumen-Dampfbad nimmt man etwa eine Handvoll und gibt sie in ein Bidet oder eine Schüssel, die man in die Toilette stellt. Dann gießt man kochendes Wasser über die Heublumen und lässt sie ein wenig ziehen. Wenn der Dampf nicht mehr zu heiß ist, setzt man sich auf die Brille.
Für ein Sitzbad füllt man die Badewanne nur soweit, dass es gerade für ein Sitzbad reicht. Vorsicht: Ein Vollbad mit Heublumen könnte in der Schwangerschaft zu belastend für deinen Kreislauf sein. Heublumensitzbäder sollten nicht vor der 36. Schwangerschaftswoche angewendet werden: Die Wärme und die Dämpfe können nämlich auch Wehen auslösen.
Bei meinen zwei Geburten durfte ich keine wehenfördernde Maßnahmen ergreifen, somit gehören die vorangegangen Punkte nicht zu meinen persönliche Erfahrungen. Mit den folgenden habe ich jedoch sehr gute Erfahrungen gemacht und empfehle ich auch jedem schwangeren Paar.
Bewegung
Auf so vielen Ebenen ist Bewegung während der Schwangerschaft wichtig. Das Becken, welches während der Geburt flexibel sein soll, wird vorher schon beweglich gehalten. Die Kondition wird trainiert und ihr habt während der anstrengenden Geburt genug Energie. Sogar die Rückbildung fällt viel leichter, wenn Euer Körper eine Grundstabilität durch das Training während der Schwangerschaft mit sich bringt. In meiner Arbeit sehen ich ganz deutlich den Unterschied von Frauen, die während der Schwangerschaft weiterhin Sport gemacht haben und denen, die es nicht machten. Ganz viele Beschwerden lassen sich hier mildern oder sogar verhindern. Guck mal rein hier beim Prenatal Yoga.
Geburtsvorbereitende Osteopathie
Die Geburt und somit der Weg des Babys nach unten durch das Becken ist im wahrsten Sinne des Wortes Millimeterarbeit. Jede Welle schiebt das Baby Stückchen für Stückchen nach unten. Wenn Blockaden in der Wirbelsäule, im Becken oder der Hüfte bestehen, kann dies den Geburtsverlauf in die Länge ziehen und erschweren. Vor der Geburt macht es also Sinn, das Becken und Wirbelsäule zu mobilisieren und von möglichen Blockaden zu befreien. Gleichzeitig ist die Behandlung auch sehr wohltuend und entspannend.
Mentale Vorbereitung
Nicht zu unterschätzen ist die mentale Vorbereitung. Entspannung steht hier im Fokus, um das vegetative Nervensystem die Geburt reibungslos durchführen zu lassen (alle unbewussten Prozesse des Körpers laufen über das vegetative Nervensystem und die Geburt gehört auch dazu). Wisst ihr was das toll ist mit der Entspannung? Man kann sie trainieren! Je entspannter der Körper ist und die Wellen arbeiten können, desto schneller und schmerzfreier kann eine Geburt verlaufen. Hier helfen z.B. die Methoden des HypnoBirthing oder die der Friedlichen Geburt.
Wenn ihr Fragen habt, Beratung braucht, könnt ihr mich gerne anschreiben. In meiner Praxis biete ich Akupunktur, Prenatal Yoga, Osteopathie und HypnoBirthing an.
Ganz liebe Grüße
Paula
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